Liebe Kameradinnen und Kameraden,

Corona-Pandemie, Lockdown, Ausgangssperre, Inzidenzwert, 
Mund- und Nasenschutz, Abstand halten und Vieles mehr – wer hätte gedacht, dass einmal diese Worte eine solch starke Bedeutung für unser Leben und Tun haben werden.
Das Jahr 2020 hatte doch so normal begonnen. Dann tauchte das Corona-Virus auf und stellte unser Leben auf den Kopf. Die Angst vor der Krankheit schlug um sich, nahm uns leider auch viele liebe Menschen und spaltete die  Menschen im Land.
Nicht nur privat hatte die Krankheit auf einmal Einfluss auf unser Leben, sondern auch in der Freizeit. Wir, die DLRG-Familie, haben uns der Lebensrettung und der Vorbeuge vor Gefahren an und in Gewässern verschworen. Auf einmal dürfen wir nicht einmal das tun, was anderen Menschen hilft. Wir haben nicht mehr die Möglichkeit Übungsabende abzuhalten. Sogar die Ausbildung zum Lebensretter wird unmöglich. Unsere Arbeit hat auf einmal eine ganz andere Vorgehensweise angenommen. Wir schützen nicht nur Andere, wir selbst müssen uns auf einmal auf eine ganz andere Weise schützen.
Vieles in unserem Leben ist unverständlich geworden. Keiner hat eine planbare Zukunft, weil sich immer wieder Werte verändern und somit auch die Möglichkeiten, etwas tun zu können.
Wenn Ihr dieses Heft mit dem vom Vorjahr vergleicht, werden Euch sehr stark veränderte Zahlen und Werte auffallen, die einem schon Angst machen können. Geht das Ganze so weiter, droht uns beispielsweise ein kompletter Jahrgang der Bericht des Vorsitzenden Nichtschwimmer mit allen dazu gehörigen Konsequenzen. Bundesweit konnten ca.  70.000 Interessenten nicht an den sonst üblichen Kursangeboten im Anfängerschwimmen teilnehmen.
Es wurde in den vergangenen Jahren immer schwieriger Menschen von einem Ehrenamt in der Rettung zu begeistern. Doch gesellte sich zu diesen Schwierigkeiten noch ein Helfer hinzu. Wir können nur hoffen, dass die Corona-Pandemie nicht dafür sorgt, die DLRG vor das Aus zu stellen. Und doch seid genau Ihr diejenigen, die auch in diesen sehr schwierigen Zeiten zu der DLRG haltet und dafür sorgt, dass wir eine Zukunft haben. Ihr habt in dieser etwas andern Welt mit allen Mitteln und Möglichkeiten dafür gesorgt, dass die DLRG nicht vergessen wird. 
Am meisten leidet die Kameradschaft. Genau diese macht die ganze Vereinsarbeit lebens- und liebenswert. Es ist jetzt schon ein ganzes Jahr her, seit wir uns persönlich und kameradschaftlich treffen durften. Ich glaube, es geht Euch allen so, dass genau dies so sehr fehlt. Ich hoffe, dass wir alle bald möglichst unsere Leidenschaft wieder so 
leben dürfen, wie wir es gewohnt waren.
Ich möchte Euch allen auf diesem Weg für Eure Leidenschaft, den Zusammenhalt, das Engagement und die Aufopferung für die DLRG danken. Ebenso möchte ich mich bei allen Gönnern und Helfern, die uns personell oder finanziell helfen, bedanken. Ohne die Hilfe aller wäre eine so starke ehrenamtliche Wasserrettung nicht möglich.

Bitte bleibt gesund und kommt immer heil von Euren Einsätzen nach Hause.
Euer Kamerad und Beziksvorsitzender
Kurt Prausmüller